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Kopfschmerzen vom GamingKopfschmerzen vom Gaming

Wer einen Gaming Monitor sucht und dabei seine finanziellen Ressourcen schonen möchte, opfert dem Gaming Monitor dauerhaft Platz in seiner Wohnung mit einem Schreibtisch und kauft einen Monitor mit Standfuss. Die technisch gute Performance ist hier für vergleichsweise wenig Geld zu haben. Dafür bekommt man auch schon einen 27 Zoll grossen Monitor. Wer auf Platz achtet, holt einen tragbaren Gaming Monitor, den er bei Bedarf aus seinem Bücherschrank hervorholt – mit 4 mm Buchrücken eher Aufsatz als Bibel. Dafür hat man bei der Zollzahl und dem Preis das Nachsehen und gibt sich mit 15 oder 17 Zoll zufrieden. Der Wunsch nach einem möglichst grossen Bild führt entweder zum Fernseher oder zum Projektor. Beide sind meist kostspieliger und vor allem in der Reaktionszeit ungeeignet fürs schnelle Gaming. Der Mensch gewöhnt sich an alles, sogar an Kopfschmerzen, wenn es sein muss – wenn dafür die Bilddiagonale stimmt.

Hast du dich schon mal gefragt warum du Kopfschmerzen von 3D-Spielen bekommst ? Das kann am Input Lag deines Fernsehers, Projektors oder Monitors liegen. Denn Hersteller von Displays schönen das Videosignal softwarebasiert, um es besser wirken zu lassen als die reine Hardware es hergibt – das hat jedoch seinen Preis: Du zahlst mit Kopfschmerzen. Der Hersteller kann im Gegenzug sein Display dir günstiger verkaufen. Diesen Umstand merkst du jedoch erst beim Gaming, wenn es wirklich auf Performance ankommt. Weniger beim Desktop-Schrubben und beim Youtube-Abhängen.

Input Lag wird auch Reaktionszeit deines Monitors oder auch einfach Latenzzeit genannt. Ein Fernseher hat gewöhnlich eine Latenzzeit von mindestens 10 bis 15 Millisekunden, Ultrakurzdistanzprojekten manchmal sogar 50 ms. Fürs Gaming brauchst du jedoch Reaktionszeiten zwischen 1 und 4 ms, damit du schnelle Bewegungen flüssig wahrnehmen kannst. Viele Hersteller von Monitoren geben den Input Lag erst gar nicht an. Gute Gaming Monitore mit Standfuß ab 20 Zoll aufwärts bekommst du schon bereits für 200 Euro. Gute Gaming Projektoren erst ab 600 Euro. Die schnellsten haben immer noch eine hohe Reaktionszeit von 8 ms wie die von BenQ, die sich der Gamer Community angenommen haben.

Wer in seiner Wohnung fürs Gaming keine Schreibtischfläche opfern möchte, der kann zu tragbaren Gaming Displays greifen. Zwischen 5 und 17 Zoll werden diese Monitore den iPads ähnlich gebaut. Sie bestehen meist aus dem reinen Displaypanel in einer ultradünnen Metall- oder Plastikhülle und oft einem schützenden umklappbaren Ledercase. Das Case dient in Origamitechnik gleichzeitig als mobile Stütze, um den Bildschirm auf einer geraden Fläche abzustellen.

State-of-the-Art unter den mobilen Gaming Monitoren ist der 17 Zoll große ASUS ROG XG17AHPE. Mit 240 Bildern pro Sekunde und einer Reaktionszeit von 3 ms kann er locker mit den besten Gaming-Monitoren mithalten. Allerdings kostet er auch ganze 500 Euro, der zusammenklappbare Fuß dann nochmals 100 Euro. Dafür bekommst du ein wirklich durchdachtes Produkt, das mit einer Lithium-Batterie auch wirklich mobil ist. Kein Wunder dass er mit einem Designpreis beehrt wurde. Wer sich mit 15 Zoll zufrieden gibt, greift auf den G-Story mit 165 Hertz Bildwiederholrate und 1 ms Reaktionszeit zurück. Sowohl der Asus als auch der G-Story kommen mit einer Helligkeit von 300 cd/m2 und einer 1K Auflösung daher, was 1920 x 1024 Pixeln entspricht. Wer es heller mit 400 cd/m2 und einer Auflösung von 4K braucht, nimmt den CDisplay mit 3 ms Reaktionszeit, allerdings mit 60 Hertz Bildwiederholrate.

Warum sich Gamer in abgedunkelten Höhlen ähnlich wie Dopebros verschanzen, kann am Helligkeitswert ihres Monitors liegen. Die blickwinkelstabilen IPS-Panels erreichen Werte zwischen 200 und 300 Candila pro Quadratmeter – bei Tageslicht nicht genug. Ein Apple-Display mit 500 cd/m2, wie im MacBookPro verbaut, kann zumindest Abhilfe verschaffen – bei 300 cd/m2 hilft nur noch der Vorhang. Gerade bei düsteren Spielen.

Der Dynamikumfang herkömmlicher Displays entspricht einem Standard und wird Standard Dynamic Range genannt, kurz SDR. Monitore mit hoher Dynamik nennt man HDR, lang High Dynamik Range. Insbesondere in den Schattenbereichen werden lauernde Gestalten schneller erkannt – was im Survivalmodus der Gamer-Realität einen echten Vorteil bietet. Wer zuerst sieht, schießt zuerst. Wer sich mit Photoshop und Fotografie auskennt, weiß dass höhere Dynamik eine höhere Bittiefe des Ausgangsmaterials braucht. Um ein Videosignal dynamisch zu bearbeiten, wird die Gratationskurve in den Tiefen abgesenkt und in den Höhen angehoben. Bei bleichbleibender Bittiefe geht bei diesem Verfahren Bildinformation verloren, bei höherer Bittiefe bleibt Bildinformation erhalten. HDR-Bildschirme können Helligkeiten zwischen 400 und 1600 cd/m2 erzeugen. Funktionieren wird das vermutlich erst dann richtig, wenn vor allem hardwarebasiert gearbeitet wird, was sich im Preis wiederspiegeln dürfte.

Im Grunde brauchst du keinen externen Monitor, wenn du nicht dauerhaft vorhast zu zocken. Dafür reicht auch schon dein MacBookPro oder PC. Mit einer externen Videokarte wie der Blackmagic kannst du deinen MacBook in einen externen Monitor verwandeln. Obwohl der im Mac verbaute Monitor mit 500 cd/m2 sehr hell ist, liefert er mit 30 ms Reaktionszeit leider eine miserable Performance. Daher lohnt sich der Kauf eines richtigen Gaming Monitors, wenn du auf Kopfschmerzen bei schnellen Bewegungen gerne verzichtest.

16.05.2021

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