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Licht am Ende des TunnelsLicht am Ende des Tunnels

Das weltweit agierende multidisziplinäre Kollektiv namens Teamlab macht derzeit in Paris auf sich aufmerksam. Zum ersten Mal sind sie in Europa zu sehen. Mehrere thematische Räume, die mit digitalen Partikelsystemen und Objekten immersiv zum Leben erweckt werden. Natur und Kunst im Einklang. Teamlab ist genaugenommen ein Unternehmen, das die Grenzen der technisch machbaren Immersion auslotet. Wer die Zukunft digitalen Unterhaltung erleben möchte, sollte sich den Namen Teamlab merken.

Ein Irrenhaus voll kreischender Kinder

Es kriecht, es flitzt, es schwebt – ein Sammel­surium aus selbst­gemalten und gescannten Tieren wie Ei­dechsen, Kroko­dilen und Fröschen bevöl­kert einen digitalen Spiel­platz. Alles zappelt. Mitten­drin ein Irren­haus voll mit kreischenden und motorisch über­motivierten Kindern. Denn die Tiere kann man zer­quetschen. Bunte Farb­explosionen verteilen sich über die ganze Fläche, sobald sie eins er­wischen.

Ein zehn Meter hoher digitaler Wasserfall

Ich lasse den Pulk der notorischen Quäl­geister hinter mir und folge dem Licht aus der Dunkel­heit. Einen schmalen Gang entlang. An den Wänden begleiten mich seltsame Figuren japanischen Ursprungs. Sie weisen mir den Weg. Am Ende des Tunnels Licht. Ein gigan­tischer Raum öffnet sich – eine meter­hohe Klang- und Licht­immersion, ein wahrer Farb­rausch. Buch­stäblich jede Fläche ist in Licht getaucht. Ein zehn Meter hoher digi­taler Wasser­fall stürzt die Wand herab und fließt weiter den Boden entlang. Da­zwischen ein Meer japanischer Kirsch­blüten. Die Wasser­strahlen reagieren auf die physische Anwesen­heit ihrer Betrach­ter und umfließen diese. Alles ist in Bewegung wandelt sich, entsteht und vergeht. In unter­schiedlichen Rhythmen und Geschwin­dig­keiten.

Eine Herrschar synchronisierter Projekten

Die Macher der Installation unterscheiden nicht zwischen Kunst und Natur. Für Team­lab ist es es eins. Eine ganze Heer­schar synchro­nisierter Projek­toren verwandelt die Grande Halle de la Vilette in Paris in eine Welt voller fantas­tischer Dinge. Viel­fache Partikel­systeme und zahlreiche autonome Agenten im Schwarm­modus erwecken diese Welt zum Leben. Mal sind es Kirsch­blüten, mal Sonnen­blumen, mal Bäume – mal regnet es, mal schneit es, mal zieht ein magischer Regen­bogen seine Bahnen. Ab und an zieht ein Vogel­schwarm seine Runden und kondensiert seine Spuren als Licht­bögen. Das welt­weit agierende multi­disziplinäre Kollektiv aus Japan lotet die Grenzen des Mach­baren aus. Die mehrere Instal­lationen umfas­sende Aus­stellung ist in Europa zum ersten Mal zu sehen.

28.08.2018

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