Ein Irrenhaus voll kreischender Kinder
Es kriecht, es flitzt, es schwebt – ein Sammelsurium aus selbstgemalten und gescannten Tieren wie Eidechsen, Krokodilen und Fröschen bevölkert einen digitalen Spielplatz. Alles zappelt. Mittendrin ein Irrenhaus voll mit kreischenden und motorisch übermotivierten Kindern. Denn die Tiere kann man zerquetschen. Bunte Farbexplosionen verteilen sich über die ganze Fläche, sobald sie eins erwischen.
Ein zehn Meter hoher digitaler Wasserfall
Ich lasse den Pulk der notorischen Quälgeister hinter mir und folge dem Licht aus der Dunkelheit. Einen schmalen Gang entlang. An den Wänden begleiten mich seltsame Figuren japanischen Ursprungs. Sie weisen mir den Weg. Am Ende des Tunnels Licht. Ein gigantischer Raum öffnet sich – eine meterhohe Klang- und Lichtimmersion, ein wahrer Farbrausch. Buchstäblich jede Fläche ist in Licht getaucht. Ein zehn Meter hoher digitaler Wasserfall stürzt die Wand herab und fließt weiter den Boden entlang. Dazwischen ein Meer japanischer Kirschblüten. Die Wasserstrahlen reagieren auf die physische Anwesenheit ihrer Betrachter und umfließen diese. Alles ist in Bewegung wandelt sich, entsteht und vergeht. In unterschiedlichen Rhythmen und Geschwindigkeiten.
Eine Herrschar synchronisierter Projekten
Die Macher der Installation unterscheiden nicht zwischen Kunst und Natur. Für Teamlab ist es es eins. Eine ganze Heerschar synchronisierter Projektoren verwandelt die Grande Halle de la Vilette in Paris in eine Welt voller fantastischer Dinge. Vielfache Partikelsysteme und zahlreiche autonome Agenten im Schwarmmodus erwecken diese Welt zum Leben. Mal sind es Kirschblüten, mal Sonnenblumen, mal Bäume – mal regnet es, mal schneit es, mal zieht ein magischer Regenbogen seine Bahnen. Ab und an zieht ein Vogelschwarm seine Runden und kondensiert seine Spuren als Lichtbögen. Das weltweit agierende multidisziplinäre Kollektiv aus Japan lotet die Grenzen des Machbaren aus. Die mehrere Installationen umfassende Ausstellung ist in Europa zum ersten Mal zu sehen.